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Vinschgau 2010

Wie schon im letzten Jahr haben Anke und ich uns wieder für’s MTB-Testival in Latsch angemeldet. Leider ist Roman schon ausgebucht, so dass wir uns diesmal leider eine andere Unterkunft suchen müssen :-( Wir entscheiden uns für das Hotel Tanja Sonnenhof in Latsch.

Die Anreise …

… läuft gut bis zur Grenze. Nur dahinter wird es zäh, und zwar richtig. Völlig entnervt fahren wir in Reutte ab und weiter geht’s ins Lechtal. Die Strecke sind wir beide schon 2008 bei der Jeantex Tour Transalp mit dem Rennrad gefahren. Und somit wissen wir – naja, zumindest ich – was uns noch erwartet. Hier hätte ich jetzt gerne den S3 gehabt, aber auch Ankes Golf liegt nicht schlecht in den Kurven – sie hört jedenfalls mit dem Stricken auf ;-)

Nicht nur das, sie ist schockiert, dass sie hier tatsächlich vor 2 Jahren mit dem Rennrad hoch ist – und vor allem hinten wieder runter …

Wir machen noch einen Stopp in Zams, wo wir die leckeren Streuselstückchen der Bäckerei Kling vernichten und weiter geht es problemlos über den Reschenpass bis nach Latsch. Leider ändert sich in Italien das Wetter. Keine Sonne mehr, es hängen dicke Wolken im Tal. Wie war das nochmal mit dem sonnigen Vinschgau?

Montag

Um 9:30 ist Treffpunkt in Latsch. Wir entscheiden uns für die Tagestour. Es sind eh noch relativ wenig Gäste angereist, das ändert sich dann ab Donnerstag …

Es gibt einen Transfer nach Schluderns, den Anstieg hoch zum Wasserwerk kenne ich noch vom letzten Jahr, allerdings hatte ich ihn schlimmer in Erinnerung. Am Fuße des Anstieges fällt Anke erstmal vorne raus …


Oben am Wasserwerk geht’s dann auf die Waalwege – und da es immer noch neblig und nass ist, sind die Wurzeln und Steine total glitschig.

Wie in 2009 machen wir Mittagspause in Allitz, und pünktlich vorher schafft die Sonne es endgültig, die Wolken wegzubrennen :-)


Danach geht es weiter trailig in Richtung Latsch – und

Anke hat ein kleines „Abgrundproblem“.


Doch da muss sie durch, und zum Glück fängt sie sich rasch wieder …

Zur Belohnung fällt sie dann in der Latscher Metzgerei ein ;-)


Dienstag

Anke entscheidet sich heute für die leichtere Runde, da Matze mit der schwereren Tour auf den Sonnenberg will. Die Trails dort sind eher technisch und verblockt …

Mittagspause ist diesmal in der „Marmorstadt“ Lasa …


… wo sich die beiden Gruppen wieder treffen – und neu gemischt werden. Auf Wunsch bestimmter Gäste „darf“ Matze nochmal Höhenmeter auf der Sonnenseite sammeln – und auch Anke fährt nach einem langweiligen Vormittag nun mit dieser Gruppe. Wir verlassen Lasa Richtung Sonnenberg und nach erst moderater Steigung folgt dann ein wirklich langes Kotzstück, an dem ich mehrfach kurz davor war zu Schieben. Zum Glück konnte ich beim Spicy die Gabel absenken …

Die Trails bergab entschädigen für diese Qualen …


… nur muss man manchmal aufpassen, dass einem keine Kuh auf den Trail fällt, das war knapp.

Mittwoch

Wie jeden Morgen die Preisfrage: Welche Tour fahren?

Wir entscheiden uns für die „Gammeltour“, d.h., wir lassen die 1200 hm auf Asphalt aus und nehmen stattdessen die Seilbahn nach St. Martin.


Von hier geht es direkt steil bergauf und weiter meist auf Trails zum Dolomitenblick.


Hier genießen wir die Aussicht und die Sonne, ehe es in 2 Gruppen zurück nach St. Martin geht. Mittagspause, die „Asphaltkurbler“ sind auch schon eingetroffen.

Wie schon gestern gibt es nach dem Essen verschiedene Varianten. Mit Matze geht es zur Jausenstation Egg, wo wir in einen schönen „Abgrundtrail“ abbiegen und im unteren Teil auf schon bekannten Trails nach Schlanders abfahren.


Donnerstag

Anke entscheidet sich für die Tagestour zur Marzoner Alm. Bin mir lange unschlüssig, ob ich dort mitfahren soll, letztlich sagt mir mein Bauchgefühl, dass ich mich dort langweilen werde. Und so warte ich noch bis um 10:00 die Enduro-Tour startet.

Zwischenzeitlich lasse ich meinen Bremshebel am Formula-Stand checken. Um 10:00 geht es dann nicht wie erwartet zum 4er Trail, sondern wegen der Feuchtigkeit erstmal mit dem Shuttle auf den Sonnenberg. Den Trail nach Schlanders bin ich im oberen Teil gestern schon gefahren, doch am Abzweig geht es diesmal die schwere Variante bergab. Das Ding kenne ich noch vom letzten Jahr – und auch in diesem Jahr ist das für mich noch nicht alles fahrbar.


Trotz meiner Vorsicht erwischt es mich hier, kein wirklicher Sturz, aber ich muss das Spicy loslassen – und die Gabel bekommt hässliche Kratzer am Tauchrohr :-(

In Schlanders bekomme ich genau den Shuttle zum 4er. Die Route hoch geht nicht über Tarsch, angeblich gibt es einen besseren Weg für den Bus – aber das war wohl nix. Der Fahrer ist jedenfalls ziemlich angesäuert, der Bus ohne Allrad hat bei dem losen Schotter doch arge Schwierigkeiten …

In Töbrunn werden wir „rausgeschmissen“, und ich sortiere mich hinten in der Gruppe ein. Den 4er hatte ich nicht so krass in Erinnerung. Es ist eine Qual für die Bremsen, ich ärgere mich, kein Leihrad genommen zu haben. An ein paar Stellen steige ich lieber ab, neben der Steilheit verunsichert mich auch die Nässe auf dem Trail. Trotzdem hab ich unten in Latsch ein fettes Grinsen im Gesicht.

Auf dem Ausstellungsgelände (=Sportplatz) fülle ich erstmal Kalorien auf – und höre dabei die Ankündigung für die Halbtagestouren. Das passt genau, und so hänge ich mich an die Tour ins Martelltal dran. Schon krass, völlig anderes Publikum. Ich finde mich in einer Cross-Country-Truppe wieder, viele sind mit Hardtail unterwegs – und gegenüber der 29er Scott-Carbon-Flunder hat mein Spicy 5 kg (!!!) mehr auf den Rippen. Mir gefällt die Tour trotzdem, da ich bergauf mitkomme und es bergab einen Riesenspaß macht, diese Hardtail-Sonntagsfahrer zu schocken :-)


Zudem gibt es schöne Serpentinen bergab ins Martelltal – und die von Montani runter nehmen wir auch noch mit. Für manch andere war der Tag wohl zu anstrengend ;-)


Freitag

Der Bremshebel zickt immer noch, also wieder zum Formula-Stand. Auch wenn deren Technik nicht immer optimal funktioniert, der Service ist 1a. Ich lasse das Spicy da, weil der Bremshebel getauscht werden muss – kostenlos.

Gegenüber am Merida-Stand stehen UMF-Bikes mit viel Federweg. Die 200er Gabel erscheint mir überdimensioniert, also geht es mit nem 180er Bock (UMF Freddy Team) per Transfer zum Sonnenberg.

Die paar Höhenmeter bis zum Traileinstieg sind eine Qual. Der Sattel tief, nur ein Kettenblatt vorne und 17,5 kg schwer. Wir fahren denselben Trail nach Schlanders wie gestern, und es läuft besser. Liegt das nun am Rad oder daran, dass ich den Trail nun besser kenne?

Die Downhiller lassen wir vor, und so finde ich mich in einer gemäßigten Gruppe mit u.a. einem Craft-Profi, der sein etwas unterdimensioniertes Leihrad (Cube AMS mit 150er Talas) ganz gut den Berg runter bringt. Unten in Schlanders überrede ich ihn dann noch, mit zum 4er zu shuttlen.

Und diesmal fährt der Bus über Tarsch hoch, die Qualität des gestrigen Weges hat sich wohl rumgesprochen. Wir werden wieder bis Töbrunn hochgefahren, doch diesmal steigen wir in den 4b ein, der dann später auf den eigentlichen 4er mündet.

Wir fahren zu dritt los, ein Gast, der gestern schon dabei war, Mr. Craft (hab’s mittlerweile nachgeschaut, er heißt Arndt Meschke) und ich. Mit dem 4b geht es erstmal nicht direkt so hart zur Sache wie gestern, relativ flowig den Hang entlang. Auch hier erscheint mir der Trail leichter fahrbar als am Vortag. Mit dem Bock traue ich mich sogar die Knackstelle, die auf einen Querweg fällt – war aber trotzdem knapp …

Wir erreichen die Waalwege oberhalb der Eissporthalle, und als uns schließlich der Trail unten ausspuckt, lege ich mich auf einem feuchten Wiesenstück doch noch aufs Maul … Aber weder Fahrer, noch Rad sind lädiert, und so war das eine richtig geile Abfahrt – und ich glaub Arndt ist nun vom Bergab-Virus infiziert ;-)

Mittagspause auf dem Testivalgelände. Das Spicy kommt mit neuem Bremshebel zurück und es findet sich eine Gruppe mit Anke, Claudia, Wolfgang u.a., die per Seilbahn zum Sonnenberg shuttlet.

Anke ist sauer, da das versprochene Leihrad nicht rechtzeitig auftaucht. Somit fällt der Test „BMC fährt alles“ leider ins Wasser.

Nachdem uns Roman unten noch den Weg erklärt hat, treffen wir ihn nach der ersten Trailabfahrt schon wieder. Er hat für seine Gäste einen Bustransport organisiert, da es an der Seilbahn so voll war. Von hier geht es in den Tschillitrail, der ist richtig Klasse.


Meist flowig, doch dann folgen ein paar knackige Stellen, ehe er kurz vorm Ratschill-Hof endet.

Hier fährt Roman mit seiner Gruppe zu den Annenberger Böden, wir fahren zum Ratschill-Hof und suchen dort den Einstieg zum Lotter-Steig. Und wieder so ein schöner Trail.



Total flowig, allerdings anfangs sehr schmal und abgründig. Zwischendrin dann wieder kurz so verblockt, dass wir absteigen müssen. Und weiter geht die Erkundungstour. Auf Höhenmeter hat niemand mehr Bock, also entscheiden wir uns für den 6b, der dann auf dem Goldrainer Panoramaweg mündet. Auch das Teil ist heftig, steil und ausgefahren, so staubig, dass es schon wieder glatt ist. Von hier nehmen wir den Rest vom Panoramaweg und fahren über Tiss zurück nach Latsch.

Samstag

Anke startet heute den nächsten Leihradversuch. Maßgabe von Liteville war, ganz früh dort zu sein – und so steht Anke heute extra früher auf. Zum Glück hat sie diesmal Erfolg, denn als ich dann später auch auf dem Sportplatz eintreffe, bekomme ich ein Liteville 301 mit 160er Setup präsentiert.

Zum Testen soll es zu den Annenberger Böden gehen, also starten wir zu zweit über Tiss zum Sonnenberg. Es geht von da an schon gut zur Sache bis zur Burg. Hier fahre ich auch mal kurz das Liteville, möchte aber schnell wieder runter, denn die Geometrie ist mir (jedenfalls im Vergleich zum Spicy) viel zu race-lastig.

Und zu diesem Bild erspare ich mir jeglichen Kommentar ;-)


Nach einer kurzen Erholung nach der Burg kommen dann die richtig steilen Passagen. Ich erinnere mich, dass wir hier im letzten Jahr resigniert haben und umgekehrt sind. Das meiste fahre ich zwar, Schieben ist aber effektiver. Und die Stimmung bei Anke kippt. „Ich will nicht mehr, lass uns umkehren“, „Du musst mit zu Liteville, wenn ich denen sage, dass sich das 301 gut schiebt“, „…“

Wir erreichen irgendwann die Straße nach St. Martin, wo ich alle Überredungskünste aufbieten muss, damit wir noch wenige Höhenmeter aufwärts bis zum Einstieg des Tschillitrails fahren. Von nun an geht es abwärts, den Tschillitrail kennen wir ja schon von gestern.

Das Liteville erweist hier leider als Fehlgriff, was an den montierten Formula-Bremsen liegt. Die greifen entweder voll oder gar nicht. Am Ratschill-Hof biegen wir heute Richtung Annenberger Böden ab. Diesen Trail kenne ich noch nicht – zum Glück ist Anke heute leidensfähig … Das Ding ist im ersten Teil derart verblockt, so dass selten ein Stück fahrbar ist.

Davon unbeeindruckt geht es dann in den schon bekannten flowigen Trail zu den Annenberger Böden – die Stimmung steigt wieder. Richtung Hängebrücke ist reger Radverkehr und entsprechend ausgefahren ist der Weg.


Wir üben noch an ein paar Stellen und schauen uns dann die Rampe runter zur Hängebrücke an. Die ist Anke bisher noch nicht gefahren – aber diesmal! Muss es eigentlich jetzt heißen „Liteville fährt alles“?

Wir sind genau pünktlich für die Radrückgabe zurück in Latsch. Nach kurzer Mittagspause trennen sich die Wege – bzw. treffen sich wieder an der Seilbahn. Anke möchte nochmal den Sonnenberg fahren, ich habe mich der Scott-Enduro-Tour mit Holger Meyer angeschlossen. Der bestellt zum Glück einen Bus, da die Schlange an der Seilbahn zu lang ist. Leider schlägt das Wetter um, und während der Busfahrt fängt es an zu regnen. Und in St. Martin sind schon Schneeflocken dabei. Vor der Abfahrt hab ich nun richtig Respekt. Ich kenne den Trail nicht und der ist wie schon befürchtet arschglatt. Also steigen wir oft ab, auch Holger Meyer fährt nicht alles.


Der hat dann auch noch einen Plattfuß und noch nicht mal ne Pumpe dabei …

Nach unten wird der Trail dann immer flowiger …

… und alle kommen heil und trotz des Wetters mit breitem Grinsen unten an.

Das war die letzte Abfahrt. Abends geht es noch zur Bikerparty im Bamboo, und schon wieder ist ein toller Urlaub viel zu schnell vorbei …


Hier noch der Link zum Fotoalbum bei flickr.