News    MTB    Rennrad    Ski    Konzerte    GPS    Links    † Jens    |    Bilder bei flickr    

Vinschgau 2009

Die Idee …

… hatte Anke. Sie wollte zum MTB-Testival nach Latsch und so waren wir vom 10.10. bis 18.10. im Vinschgau.

Die Anreise …

… hat es in sich. Schon bei Hösbach stehen wir auf der A3 im Stau. Blockabfertigung kenne ich sonst nur vor Alpentunnels, gibt’s aber mittlerweile auch schon im nörd-östlichsten Bayern. Schlimmer noch ist der Regen - es schüttet wie aus Eimern, und das fast die ganze Fahrt hindurch bis nach Landeck. Erst am Reschenpass reisst es auf und als wir in Tarsch eintreffen, ist es trocken.

Sonntag: Tour mit Roman

Wir haben uns in der Pension Sachsalber einquartiert und unser Wirt Roman bietet an diesem Sonntag selbst eine Tour an. Wir starten zu viert, Karl-Heinz ist auch schon vor dem Testival angereist.


So zeigt uns Roman sein Hausrevier, es geht meist trailig über Latsch nach Montani. Die Serpentinen-Strecke nach Morter runter hat’s mir angetan - ideal zum Üben. Wir nehmen noch ein paar Hügel mit und die Trails zurück nach Tarsch sind richtig steil - teilweise schieben wir. Und leider endet die Tour nicht ganz sturzfrei …


Montag: Weicheier-Tour

Bei der gestrigen Präsentation haben wir es geschafft, einen der begehrten Plätze für die Zugtrail-Tour zu ergattern - Start 9:00 in Latsch, Hilfe! So sitzen wir nun um 7:30 bei Roman im Frühstücksraum - und es regnet, nein es schüttet. Bei dem Wetter fahr ich net. Punkt.

Neuer Versuch gegen 11:00. Es hat aufgehört zu Regnen und ich spähe mal in den Radkeller. Wieviele Räder da wohl noch stehen? Huch! Genau 2 …

Also alleine los. Wir fahren nach GPS über Latsch nach Vetzan. Von da an geht es richtig steil bergauf - und wir werden geduscht. Nein, das Wetter hält, aber die Vinschgauer schalten ihre Bewässerungsanlagen wohl nie ab. Und da es sehr windig ist, geht das Wasser nur in eine Richtung, egal wohin die Sprenkler zeigen …

Wir erreichen Schloß Annenberg


und wenig später den höchsten Punkt der Tour oberhalb der Annenberger Böden. Anke ist nicht gut drauf und bockt bei den ersten Trails. Wenig später geht es dann auf einmal und so bringen wir schnell den flowigen Teil des Trails hinter uns. Weiter gehts nun gegen den Wind am Abgrund entlang und über eine Hängebrücke (ich liebe Hängebrücken!) folgen wir dem Trail zurück nach Latsch. Der GPS-Track ist zu Ende, doch wir beschliessen, die Tour zu verlängern und fahren die gestrige “Roman-Tour” über Montani


und Morter nach Tarsch zurück.

Dienstag: Sundowner mit Matze

Eigentlich wollte ich ja heute die Zugtrails fahren, doch lagen die Listen noch nicht aus, als wir gestern im Bamboo in Goldrain vorbeischauten. Und natürlich ist heute morgen alles ausgebucht. Alternative: Sundowner mit Matze. Nur hab ich meine Protektoren nicht dabei …

Wir schutteln 3x an diesem Tag, 2x auf die Seite der Annenberger Böden und 1x von Schlanders aus zur Südseite. Und was für krasse Trails - nein, nicht alles fahrbar …

“Leider” stehen bei solchen Trails andere Sachen als Bilder machen im Vordergrund, einige wenige Impressionen dieser Touren gibt’s aber doch:





Da die gefahreren Höhenmeter heute bisher vernachlässigbar sind, fahre ich über Montani (diesmal Serpentinen hoch) zurück nach Tarsch. Kurz vor dem Ziel gehe ich dann in Zeitlupe über den Lenker, da mir das Vorderrad bei der letzten Linkskurve wegrutscht und am Geländer hängenbleibt. Wo waren nochmal die Protektoren?

Mittwoch: Zugtrails

Beim dritten Versuch hats geklappt. Wir schutteln nach Glurns, von dort geht es erstmal flach nach Schluderns. Und hier beginnt der erste Anstieg des Tages, 500 hm am Stück, begleitet von Super-Aussichten.


Oben angekommen geht es erstmal leicht wellig auf Waalwegen weiter, ehe wir wieder 400 hm am Stück vernichten. Beim zweiten Anstieg des Tages sind zwar nur 350 hm zu überwinden, die haben es allerdings in sich. Es ist durchgängig brutal steil, ich fahre fast nur im letzten Gang und verfluche meinen 14-kg-Bock - die Mehrzahl der Mitfahrer hat deutlich leichtere Räder …


Weiter geht es über einen eigentlich flowigen Trail - wären da nicht die üblen Gegensteigungen und die massenweise den Trail blockierenden Bäume. Das kostet nochmal richtig Kraft. Und hier erwischt es mich dann wieder. In einer schnellen Passage pass ich nicht auf, das Vorderrad rutscht auf den Tannennadeln weg, ich klatsche auf die linke Seite, Trikot kaputt, aber geradeso dem Abgrund entronnen.

In Allitz kehren wir ein, Kaiserschmarrn, lecker! Danach geht’s nur noch bergab zurück nach Latsch - und mit Apfel-Anke zurück nach Tarsch, diesmal über die Hauptstraße.

Donnerstag: Sundowner Teil2

Die gestrige Zugtrail-Tour war zwar O.K., aber nicht das, was ich momentan suche. Warum soll ich “Konditions-Touren” fahren, wenn es hier so geile Downhill-Trails gibt? Somit ist das Programm für heute klar: Sundowner mit Matze und Andre Wagenknecht.

Doch vorher nutzen wir die Aussteller beim Testival. Anke lässt sich bei Fox Gabel und Dämpfer einstellen,


ich schaue bei Formula vorbei, weil der Bremshebel meiner Vorderradbremse zickt.

Während der Seilbahn-Fahrt ziehe ich die Protektoren an - ja nicht nach unten schaun. Von der Bergstation geht es direkt in einen krassen Trail, die Hardcore-Varianten fahren nur sehr wenige:


Andre Wagenknecht gibt uns nützliche Tipps, doch auch nach der Streckenbesichtigung


bevorzugen die meisten schieben statt fahren. Nachmittags geht es mit Stefan, Peter und Anke auf die große Testrunde, vor Tarsch trennen sich die Wege und ich fahre noch alleine bis 1300 m hoch Richtung Latscher Alm und den 1er Wanderweg zurück.

Freitag: Tarscher Alm

Für heute habe ich mir die Tour von Sigi vorgenommen. Start ist erst um 12:00, und so fahre ich erst mal wieder zum Formula-Stand. Der Bremsgriff hat nur 1 Tag gehalten und schlabbert wieder rum. Diesmal scheint es aber zu halten und dank schneller Reparatur schaffe ich es noch zum Fahrtechniktraining von Manfred Stromberg. Dazu fahren wir von Latsch zum Bikepark - und Hilfe, wir sind mind. 30 Leute, wie soll 1 Fahrtechniktrainer hier vernünftig unterrichten? Manfred ist auch etwas angefressen, es ist einfach unmöglich, mit so vielen Leuten zu arbeiten. Ich klinke mich dann auch aus, um pünktlich zu Sigi’s Tour wieder in Latsch zu sein.

Und hier erwartet mich die nächste Riesengruppe … was mir diesmal nicht unrecht ist, da meine Bedenken schwinden, diese Tour mit dem Enduro-Bock zu fahren. Bis 1300 m Höhe weiss ich ja von gestern, was mich erwartet. Doch erst danach geht es richtig los. Üble Rampen, kurze Passagen zum erholen - irgendwann erreichen wir die Latscher Alm.


Von hier aus wieder steil nach oben. Das wärmt zumindest, denn im Schatten ist es richtig kalt. Wir passieren einen Bach, an dessen Rändern das Wasser schon zu Eis gefroren ist. Wieder eine üble Rampe, die ich geradeso packe, dann noch das letzte Schotterstück zur Tarscher Alm - ich bin fertig.


Nach 3 Riegeln gehts mir wieder gut und die Abfahrt kann kommen. Was ein geiler Trail, der 4er gefällt mir! Doch für die Bremsen ist das Ding eine Qual. Mich erwischt es an einer Steinkante, das Vorderrad bekomme ich noch drübergehoben, doch das Hinterrad schlägt ein - es zischt und 10 m weiter wird es verdächtig schwammig. Hier hilft auch die Milch nicht mehr, nach vergeblichem Pumpen muss ich einen Schlauch einziehen. Danke an die beiden Jungs vom Zwillingscraft-Team, die mir helfen und warten. Danach geht es mit noch mehr Adrenalin weiter. Ich bin froh, die Protektoren mit hochgeschleppt zu haben. Vor Latsch biege ich Richtung Tarsch ab - und muss erstmal Essen nachschieben …

Samstag: Nochmal der 4er

Heute ist wieder schutteln angesagt. Die Seilbahn nimmt zwischen 10 und 11 Uhr keine Biker mit, also mal wieder mit dem Taxi hoch. Oben warten wir ewig auf das zweite Taxi. Leider wird nur eine Soft-Variante angeboten - und ich bin schnell angefressen. Die Gruppe ist zu gross, einige fahren wie die Sau, ohne ihr Rad richtig zu beherrschen. Der Guide sieht das wohl ähnlich und baut viel zu viele Waldautobahnen ein. Erst bei den Annenbergerböden kommt der Spass zurück. Doch hier haben die Trails mittlerweile arg gelitten, sind ausgefahren, staubig und rutschig. Es geht wieder über die Hängebrücke und dann zurück nach Latsch zum Sportplatz.

Am Nachmittag entscheide ich mich spontan, den 4er-Trail von gestern nochmal zu fahren. Ich bin pünktlich am Taxi und zögere einzusteigen, weil mir niemand sagen kann, ob auch ein Guide mitfährt. Doch dann kommt zum Glück Schorsch um die Ecke. Leider geht es nicht ganz bis zur Tarscher Alm hoch. Dafür gibt es im oberen Teil eine andere Variante als gestern und es läuft ganz gut - und diesmal ohne Durchschlag. Die Abfahrt ist so anstrengend, dass ich manchmal den Mittelfinger zum Bremsen dazunehmen muss. Nach den Zwischenstopps quietschen die Bremsen erbärmlich. Ganz ohne (harmlose) Stürze geht es nicht, auch mich erwischt es schliesslich noch - eher wegen Erschöpfung. Doch dank Protektoren ist nix passiert. Hier noch ein paar Bilder vom 4er:



Ich komme mit einem breiten Grinsen in Latsch an. Zum Heimfahren ist es noch zu früh, und so geht’s nochmal nach Montani, ein letztes mal die schönen Serpentinen runter (auch diese sind leider total ausgefahren). Das war’s. Nicht ganz …

Martha’s Käseknödel

… denn das Highlight des Tages kommt am Abend auf den Tisch. Ruedi hat es gestern geschafft, Martha zu überreden, ihre legendären Käseknödel heute Abend nochmal aufzutischen. Und diesmal gibt es sogar für jeden 2 Stück …

Leider war’s das dann schon wieder mit dem Urlaub. Der Abschied am Sonntag fällt schwer.

Die Rückfahrt nach Ffm geht auch mit Sommerreifen, obwohl am Arlberg mehr Schnee liegt, als bei manchem Winterurlaub …

Nachtrag: Alle Bilder vom Vinschgau-Urlaub gibt’s hier.