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Rennsteig 2009

Die von Oli R. bei den Eisbären gepostete Rennsteig-Tour war mir zwar aufgefallen, ich hatte sie aber direkt abgehakt, da mein Kollege den Freitag schon Urlaub eingetragen hatte. Doch als Oli R. ne Woche vorher fragt, ob ich nicht mit mag …

Das mit dem 1 Urlaubstag geht dann doch und als ich Anke mein Vorhaben schildere, hat sie sich kurzerhand selbst eingeladen. Huch!

So starten wir am 19.06. zu fünft von Ffm bzw. Kahl in Richtung Rennsteig, und zwar mit dem “Bummel”-Zug. Neben Anke sind noch Oli R., Basti und Martin dabei.


Nach einer etwas abenteuerlichen Zugfahrt mit 3x umsteigen und Räder senkrecht stapeln holt uns Oli B. in Naila am Bahnhof ab.

Es sind noch 10 km flach bis Blankenstein, wir machen noch einen Stopp an der Saale, bevor wir bei Oli B.’s Großeltern einfallen.


Leider sind alle Zimmer in der Umgebung ausgebucht, da an diesem Wochenende auch noch der Rennsteiglauf stattfindet, sonst hätten wir eine Pension genommen. Von Oli B.’s Großeltern werden wir herzlich aufgenommen, besonders seine Oma ist wirklich Klasse und wir putzen erstmal den selbstgebackenen Kuchen weg, bevor es wenig später Nudeln gibt …

… und auch am nächsten Morgen muss beim Frühstück niemand Hunger leiden! . So gestärkt geht es um 9:00 los, die erste Etappe soll uns von Blankenstein nach Oberhof führen.


Noch ein Wort zum Wetter. Die Vorhersagen waren grottig, doch am Samstag morgen fahren wir bei strahlend blauem Himmel los. Dies bleibt dann zwar nicht so, die schlimmere “Eintrübung” ist aber Oli R.’s Sturz bei km 18. Er bleibt beim Pedalieren an einer Wurzel hängen und legt sich heftig auf die linke Seite ab. Zum Glück ist nix gebrochen, doch sein Leiden ist offensichtlich …

Das Wetter verschlechtert sich auch und wir bekommen einige Tropfen ab, vor der Mittagspause in Masserberg nieselt es auch mal heftiger. Dies beeinträchtig die gute Stimmung nicht …


… nur unserem Sorgenkind geht es leider bescheiden …


Der Rennsteig ist brutal. Wir fahren den Wanderweg (immer dem weissen R nach) und nicht den Radweg. Es gibt immer wieder sehr steile Anstiege, die zwar nicht besonders lang, dafür aber kraftraubend sind. Besonders schlimm sind die technisch schwierigen, verwurzelten Rampen. Die letzten Meter hinauf zum Großen Beerberg tun dann auch richtig weh und alle sind froh, dass es ab jetzt nur noch bergab bis Oberhof geht. Dort will Oli R. unbedingt ein Eis essen, und so landen wir alle in einem netten Restaurant, in dem wir spontan zu Abend essen, noch bevor wir ins Hotel einchecken.

Tag 2. Anke’s Handy reisst mich aus dem Schlaf und ich wage einen Blick nach draussen. Alles grau. Ich setze die Brille auf - scheisse, es regnet auch heftig. Doch während dem Frühstück hört es auf zu regnen. Trotzdem starten wir mit Rucksackkondomen (sieht irgendwie lustig aus) und nach ein paar km fängt es auch wieder an zu tröpfeln, doch zum Glück nicht lange. Allerdings kommt auch so genug “Wasser” von unten, was natürlich auch Auswirkungen auf die Fahrbarkeit der Trails hat. Bei Wurzeln bin ich lieber vorsichtig, zumal der wegen dem Gepäck erhöhte Schwerpunkt auch nicht zur Stabilität beiträgt.

Die heutige Etappe fängt harmlos an, stellt sich dann aber schnell als noch brutaler als die vom Vortag heraus. Die Anstiege sind noch steiler und vorm Großen Inselsberg folgt ein Kotzstück dem anderen. So haben wir uns die Stärkung auf dem Gipfel wirklich verdient.



Theoretisch geht’s von nun an nur noch bergab. Wenn da nicht diese kleinen Zacken im Höhenprofil wären. Irgendwann höre ich auf, die Gegenanstiege zu zählen. Man bügelt auf dem grossen Kettenblatt geile Trails runter und hat kaum Zeit den kleinsten Gang einzulegen. Dafür gibt es wunderbare Aussichten und auch das Wetter hält.


Doch dann passiert es. Vorne fahrend verpasse ich eine Abzweigung und geh in die Eisen. Bevor ich wende schaue ich über meine linke Schulter, sehe, dass sich Martin und Oli R. berühren und dann Oli R. mit seiner schon lädierten linken Seite und richtig Speed in einen Baum einschlägt, bevor er mit seiner rechten Körperseite aufschlägt. Das war’s wohl.

Oli R. kann den rechten Arm nicht bewegen, irgendwas ist mit der Schulter. Wir befreien ihn von seinem Rucksack und suchen nach Plan B. Krankenwagen, Taxi, … doch plötzlich ein Aufschrei “es geht wieder”. Er hat sich die Schulter selbst wieder eingekugelt, also rauf auf’s Rad und weiter. Der harte Hund lässt sich auch von der etwas eingeschränkten Atmung nicht stoppen, da hat’s wohl auch noch ne Rippe erwischt.

Verständlicherweise geht’s nun mit gedrosseltem Tempo auf die letzten 15 km des Rennsteigs. Wir erreichen Hörschel ohne weitere Zwischenfälle und dürfen im Ziel Oli R.’s Stativ bewundern:



Es geht noch auf Asphalt nach Eisenach und nach dem gemeinsamen Abendessen trennen sich unsere Wege am Bahnhof.

Fazit: Sehr sehr schöne Tour, schreit nach Wiederholung. Die Truppe hat in jeder Hinsicht super harmoniert, spezieller Dank noch an Oli B. für die Unterkunft in Blankenstein. Nur auf Oli R. müssen wir beim nächsten mal besser aufpassen. Und es bleibt eine Frage offen: Wird Baumbillard olympisch?

Bilder gibt’s von Oli B., Oli R. und mir.