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Ötztaler Radmarathon 2007 - Never say never ...

Samstag, 25.08.07

Um 10 Uhr sind wir beim Citybike in Darmstadt verabredet, um mit 9 Leuten, 9 Rädern und 3 PKW’s nach Sölden aufzubrechen. Alles verläuft planmässig, bis kurz vor Autobahnende Christians “Lokomotive” ihren Dienst quittiert.


Meine Nerven liegen blank, zumal mich die “Vorfreude” auf’s Timmelsjoch schon seit 2 Wochen beschäftigt. Zum Glück ist schnell ein Mietwagen besorgt und wir treffen gegen 19 Uhr in Sölden ein.

Bei der Anmeldung treffe ich noch einige Bekannte (die Welt ist klein) und nach dem Einchecken lassen wir den Abend in unserer Stammpizzeria (Bellevue) ausklingen …


Sonntag, 26.08.07

Die Nacht ist kurz, doch im Gegensatz zum Vorjahr schlafe ich einigermassen durch. Schon ungewöhnlich, dass es in diesem Jahr Bilderbuchwetter geben soll. Trotzdem, muss ich mir das wieder antun? Ja. Andere würden gerne: Thomas ist wegen Rückenschmerzen gar nicht erst angereist, Tobias hat schweren Herzens entschieden, wegen eines Infektes nicht zu starten …

Sölden – Der Start

Wir sind für 6:15 unter der Gondel verabredet und pünktlich um 6:30 Uhr fällt der Startschuss. Dank an Agi und Tobias für den Support.


Die Abfahrt nach Ötz verläuft gesittet, trotzdem hat der Krankenwagen seinen ersten Einsatz. Ich kann das Tempo von Thorsten und Hauke mitgehen, auch Christian, Torsten, Dirk und Nino sind dabei.

Kühtai

So geht’s in den ersten Pass des Tages und hier lassen wir Thorsten und Hauke ziehen. Das Kühtai ist ein sehr unrhythmischer Pass. Bis Ochsenboden haben wir schon einige Rampen hinter uns. Im folgenden Steilstück ist mir das Tempo zu langsam, warum fahren die Langsameren eigentlich nicht rechts?


Mit Torsten und Christian erreiche ich schliesslich die Passhöhe, fahre aber an der Verpflegung vorbei und stürze mich direkt in die steile Abfahrt. Leider mag mein Tacho im schnellsten Abschnitt nicht mehr.


Zwischen Kematen und Innsbruck muss ich dann doch halten (Pinkelpause) und entledige mich diverser Kleidungsstücke.

Brenner

Bisher läuft’s ganz gut und dies bestätigt sich auch am Brenner. Ich kann mehrfach Tempoverschärfungen mitgehen und so zu vorderen Gruppen aufschliessen. Leider reissen grössere Gruppen öfters auseinander, so dass man die Lücken wieder zufahren muss. Auf der Passhöhe gibt es die 2. Verflegungsstation. Hier herrscht absolutes Chaos, aber ich brauche Wasser.


Noch schnell ein Stück Kuchen reingestopft und kaum wieder auf dem Rad treffe ich Nino. Sein Fahrstil bergab ist mir dann aber doch zu risikoreich. Kurz vor Sterzing treffe ich dann neben Nino auch Torsten und Dirk wieder, die mich wohl bei meinem Stopp vor Innsbruck überholt haben.

Jaufenpass

Einer von Dirk’s Lieblingssätzen ist: “Mädels, lasst uns doch zusammen fahren”. Im letzen Jahr sind wir auch zusammen in den Jaufenpass gestartet, doch ich musste schnell abreissen lassen. Nicht so in diesem Jahr. Es läuft weiterhin gut und im ersten Drittel spricht mich Martin an - ich bin völlig überrascht, dass er soweit vorne fährt.


Im oberen Teil des Passes läuft es dann etwas schlechter, dennoch komme ich kurz vor Dirk oben an. Leider muss ich wieder an der Verpflegung halten, da mein Wasservorrat zu Ende geht.


Es folgt die schönste Abfahrt des Ötzi’s. Und in diesem Jahr sogar auf trockenem Untergrund. Geil!

Timmelsjoch

Was soll ich zum Timmelsjoch noch erzählen? 29 km, 1740 Höhenmeter. Ausgeträumt?


Nein! Aber es tut weh. Und was bin ich froh über meine Alpenübersetzung von 34/29! Schon vor Moos klappt die Strasse hoch und das Steilstück hört und hört nicht auf. Zudem geht mir schon wieder das Wasser aus - mich rettet die Streckenkenntnis, denn ich finde die (im letzten Jahr ausgeschilderte) Quelle am Strassenrand wieder.

Hunger habe ich sowieso keinen, O.K., ich würge noch ein Corny rein und lasse dafür die nächste Verpflegung aus - und geniesse die Aussicht auf das, was noch kommt:


Es folgt das übliche Gewürge. Die ca. 6 km bis zum Tunnel sind reine Kopfsache, die Beine wollen nicht mehr.


An der Getränkestation halte ich noch einmal und trinke ein Cola - leider gibt’s nur Pepsi, igitt. Und dann ist sie da, die letzte Kehre und ich sehe schon den Tunneleingang. Es ist geschafft, Adrenalin pur, Gänsehaut, Freudentränen …

Nach dem Tunnel bläst uns ein starker Gegenwind entgegen. Ich habe Angst unter dem Bergwertungs-Bogen durchzufahren, da dieser starke Schlagseite hat.


Nach einer schnellen Abfahrt kommt dann der letzte böse Gegenanstieg - keine Motivation mehr, ich muss auf’s letzte Ritzel runterschalten.


Und dann ist es geschafft, nach ein paar Wellen geht’s nur noch bergab ins Ziel. Schön wieder in Sölden zu sein, tolle Stimmung. Und eine geile Zeit, knapp unter 9:30 h brutto.

Fazit

Hauptsache heil durchgekommen - wie alle anderen Mitfahrer auch. Never say never – aber ich glaube im nächsten Jahr tue ich mir das nicht mehr an …