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Mannheim - Toulon 2007

31.03.2007: Keine Jeantex-Tour-Transalp in 2007

Leider haben wir (Markus und ich) keinen Startplatz für die JTT 2007 bekommen. Nach der Online-Anmeldung lagen wir auf einem aussichtslosen Wartelistenplatz und auch bei der Verlosung der übrigen Startplätze hatten wir kein Glück …

Als Alternative habe ich mir nun eine Etappenfahrt von Mannheim nach Toulon ausgesucht und Torsten (von den Darmstädtern) dafür gewinnen können.

05.06.2007: Doch noch Transalp?

Thomas ist verletzt - und somit hätte ich (theoretisch) doch noch die Chance bei der Transalp mitzufahren. Doch meine Anmeldung für Mannheim-Toulon ist fix und somit muss ich Martin absagen.

16.06.2007: 1. Etappe: Mannheim - Saverne

Es geht los. Um 9:00 treffen wir uns in Schwetzingen, um 10:00 startet die Tour. Ich bin etwas enttäuscht, da sich nur 7 Leute für die Tour angemeldet haben.

Wir starten zu 6.: Isolde, Siggi, Karl, Conny, Torsten und ich. Jürgen stösst erst während der Etappe zu uns. Begleitet werden wir von Bernd und Horst von der RSG Mannheim.

Das Wetter ist durchwachsen, wir werden 2x geduscht, was bei den Temperaturen aber wenig stört.



Die Etappe führt die ersten 100 km flach bis Wissembourg. In den Ausläufern des Pfälzer Waldes und der nördlichen Vogesen wird’s dann hügelig. Kurz vor Saverne hat Torsten Glück, als er auf Rollsplitt ausrutscht und den Sturz noch geradeso abfängt. Zum Glück kam kein Auto …


16.06.2007: 2. Etappe: Saverne - Belfort

Nach dem gestrigen Einrollen geht es heute in die Vogesen. Kurz nach dem Start sind schon die ersten giftigen Hügel zu bezwingen. Bei der Rast in Schirmeck haben wir schon den ersten Pass hinter uns. Es folgen noch der Col de la Schlucht und der Grand Ballon - zum Glück von der harmlosen Seite.


Nach einer krassen Abfahrt fallen die letzten Wellen nach Belfort schon schwer.


16.06.2007: 3. Etappe: Belfort - Saint-Claude

Vor der heutigen Etappe habe ich Respekt. Es geht durchs französische Jura. Zwar gibt es keinen “richtigen” Pass, doch Flachstücke sucht man auch vergeblich. Horst und Bernd scheuchen uns über schöne kleine Nebenstrassen. Kurz vor dem höchsten Punkt der Etappe gibt’s auch noch eine “Schweinerei”: Für die fiese Steigung brauche ich schon meine Hammerübersetzung von 34/29 …



Nach der 2. Rast wird das Tempo nochmal angezogen, da wir hinter jeder Kuppe schon die schöne Abfahrt nach Saint-Claude vermuten.


16.06.2007: 4. Etappe: Saint-Claude - Albertville

Nach der rauschenden Abfahrt gestern ist klar, was uns heute morgen erwartet. Direkt nach dem Start dürfen wir fast 600 hm hochkurbeln.


Nach knapp 70 km überqueren wir bei Seyssel die Rhone.


Von da an geht es stetig bergauf bis zum Col du Frene. Nachdem wir schon mehrere Umleitungen ignoriert hatten erwischt es uns bei einer Zwischenabfahrt: Hier wird eine frische Teerdecke aufgezogen und wir sauen uns die Räder schön mit Bitumen ein …

Vom Col du Frene geht’s ins Tal der Isere und wir erreichen den Olympiaort Albertville.


16.06.2007: 5. Etappe: Albertville - Alpe d’Huez

Eigentlich sollte diese Etappe nicht in Alpe d’Huez enden, aber …

Wir starten heute schon um 8:00 Uhr in Albertville. Nach dem Bitumen gestern folgt die nächste Konservierungsschicht: Schaf-Scheisse …


Der erste Pass des Tages ist der Col de la Madelaine. Ein schöner klassischer Pass. Nach dem Überwinden diverser Serpentinen erreicht man das Seitental und in 2 Stufen mit steilen Abschnitten schliesslich die Passhöhe auf 2000 m. Völlig durchgeschwitzt gibt’s hier die erste Rast - um mit der folgenden Abfahrt nach La Chambre fast alle Höhenemeter wieder zu vernichten.



Den folgenden Pass, den Col du Glandon, bin ich schon heruntergefahren. Jedoch ist das Ding steiler als erwartet. Er zieht sich fast direkt das Seitental hoch, es gibt nur wenige Serpentinen. Zudem gibt es kaum Schatten und die Mittagshitze gibt mir den Rest. Zum Glück versorgt uns Horst im Anstieg mit Wasser …

Die letzten km zur Passhöhe bestehen aus steilen Serpentinen. Ein wenig erinnert mich dieser Pass hier an die Serpentinen vorm Tunnel am Timmelsjoch - und genauso schlecht wie dort beim Ötztaler fühle ich mich auch hier. Ohne die noch kurzfristig montierte Kompaktkurbel wäre ich wohl abgestiegen.



Nach der Rast auf dem Glandon geht’s bergab nach Bourg d’Oisans. Der Gegenanstieg in der Abfahrt tut nochmal richtig weh und eigentlich habe ich die Nase voll. Trotzdem biege ich nach dem Ort links in den Anstieg nach Alpe d’Huez ein. Noch in der ersten Rampe überholt mich ein anderer Radfahrer - komischerweise der einzige im gesamten Anstieg, was aber weniger an meiner Form, sondern an der brutalen Hitze liegt.

Nach einer endlosen Quälerei - begleitet von Krämpfen - erreiche ich schliesslich den Ort. Da auch Torsten genug hat, beschliessen wir, den Rest der Etappe zu streichen. Neben meinem Zustand sprach auch die Zeit dagegen, jetzt noch über den Lautaret nach Briancon zu fahren. Wir laden die Räder ein und bewältigen den Lautaret mit dem Auto. Zum Glück, denn die vielbefahrene Strasse mit diversen Tunnels wäre nur nervtötend gewesen …


16.06.2007: 6. Etappe: Briancon - Sisteron

Heute geht gar nix. Zum Glück geht es bis zur ersten Rast fast nur bergab, aber jede noch so kleine Welle tut weh. Zudem nerven die ersten 60 km, da wir auf einer vielbefahrenen Nationalstrasse unterwegs sind. Ein Sturz endet glimpflich, nur Materialschäden, doch die Achter können bei der Rast rauszentriert werden.

Wir umfahren den Lac de Serre-Poncon um danach die beiden letzten Pässe unter die Räder zu nehmen. Am Col de Garcinets lässt mich Isolde stehen, doch gegen Ende der Etappe geht’s mit meiner Form wieder aufwärts - obwohl ich bei der Jagd nach Sisteron hinab abreissen lassen muss.



16.06.2007: 7. Etappe: Sisteron - Draguignan

Eigenlich sollte diese Etappe nach Apt führen, doch hatte das Hotel dort kurzfristig abgesagt. Zum Glück, denn sonst wäre uns die Gorges du Verdon entgangen.

Die schlechte Form vom Vortag ist wie weggeblasen. Bei den ersten beiden Anstiegen läuft es gut. Wir erreichen den Lac de Sainte Croix mit der Mündung des Verdon. Von hier aus geht es stetig bergauf und der anfangs moderate Pass wird nach Aiguines steiler. Doch die grandiosen Ausblicke lassen mich die Anstrengungen des Radfahrens vergessen.





16.06.2007: 8. Etappe: Draguignan - Toulon

Die letzte Etappe führt uns durch die Provence ans Mittelmeer. Richtige Lust hat keiner mehr und so lassen wir es gemütlich angehen. Störend ist nur der starke Gegenwind. Wir trinken in Sollies Pont einen Cappucino - und laden ein paar km später die Räder ins Auto, um uns den Stadtverkehr von Toulon zu ersparen.





Fazit

Geile Tour. Danke an Bernd und Horst sowie an die gesamte Truppe für die schöne Zeit. Für mich war auch erstaunlich, wie gut die “älteren Semester” diese Tour gemeistert haben. Und nun geht die Suche nach der nächsten Herausforderung los, vielleicht Pyrenäen?

Zahlen: 1285 km mit 16525 hm in 8 Tagen.

Alle Bilder gibt’s hier.