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Andalusien 2012

Prolog

Kein Zypern? Echt nicht? Wieso, ihr fahrt doch immer dahin?

Es hat in 2012 nicht gepasst. Der zypriotische Aldiana war den ganzen März durch eine Firmenveranstaltung geblockt. Das Wetter im Februar wäre auf Zypern zwar gut gewesen, allerdings hatten wir Angst vor einem kalten März in Deutschland. Und zudem stimmte beim schon schlechten Februar-Termin der Preis für den Club nicht.

So haben wir uns auf was Neues eingelassen: Aldiana Andalusien, inclusive Radsportwoche mit Björn Müller.

Anreise

Öffentlich mit U- und S-Bahn. Funktioniert sogar mit kleinem Gepäck: Handtasche, Rucksack, 2x Koffer, 2x Radkoffer


Am Flughafen am TUI-Schalter bin ich sprachlos: So viel Golfgepäck auf einen Haufen hab ich noch nie gesehen. Die Radkoffer sind da echte Exoten (“Ist da ein Klavier drin?”). Der Altersschnitt in der Maschine ist entsprechend, wir sind die Ausreisser nach unten. Da fühlt man sich wieder richtig jung ;-)

Unter Golfern

Auch im Aldiana fällt das hohe Durchschnittsalter der (Golf-)Gäste sofort auf. Und wir landen schon am ersten Abend an einem österreichischem Golfertisch. War aber sehr nett mit den Herren, wenn die nur deutsch sprechen würden ;-) Wir haben in den ersten Tagen einige nette Golfer bei Tischgesprächen kennengelernt und waren insgesamt positiv überrascht. Das Thema “Golf” wurde (uns zuliebe?) meist gemieden und es war oft sehr witzig.

Starke Brise

Die erste Tour lassen wir uns von Deniz (Leiter der Aldiana-Radstation) kurz aufzeichnen und starten dann alleine. Eine schöne Runde über Barbate und Vejer, und auch das Sightseeing kommt nicht zu kurz: Trafalgar, Pinienwald, Kaffepause Vejer.




Nur der Rückweg über Conil war nicht mehr so schön, weil der heftige Wind nun von vorne wehte. Am Folgetag sind wir mit Deniz und 2 weiteren Gästen dann eine ähnliche Runde gefahren.

Hürzeler-Tour

Ja, wir sind fremdgegangen. Beim Hürzeler nebenan eine Karte besorgt und dann mit dem Mietwagen raus nach San Jose. Rund um den grossen Stausee,


Kaffeestopp in Algar,


weiter bis fast nach El Bosque, über Venta de la Perdiz (2. Kaffeestopp)


und Arcos


zurück nach San Jose. Eine wunderschöne Tour, auch wenn die Dame zwischendurch so ihre mentalen Durchhänger hatte, was vor allem wieder am Wind lag, der auch noch drehte. Das Highlight hatten wir aber schon auf der Hinfahrt mit dem Auto, Stopp durch Guardia Zivil.

Polizist: “qtuvnqpvtn” K: “Do you speak english?” Polizist: “Non” Polizist: “qtuvnqpvtn” A: “Der will Deine Papiere” K: “Ach nee”. Irgendwann finde ich Personalausweis und Führerschein und gebe ihm das Zeug. Polizist: Sieht sich den Perso an - dann uns - und sagt: “Hänsel und Gretel” A: “Was hat der gesagt?” K: “Hänsel und Gretel” A: Lachanfall, kurz vorm Hyperventilieren K: “Anke halt Dich zurück” Der Polizist läuft noch einmal ums Auto, gibt mir grinsend die Papiere zurück und lässt uns weiterfahren …

Cadiz

Nach 3 Tourtagen gibt es heute eine Städtereise nach Cadiz. Eine wunderschöne Stadt, hier ein paar Eindrücke:






Unter Zyprioten

Heute Abend startet das Radsportevent, und kaum zurück aus Cadiz treffen wir im Club Angela, Inga und Ute, die wir schon von Zypern kennen. Die Welt ist klein. Am Nachmittag gehe ich dann doch noch kurz alleine auf’s Rad - und der Wind wird langsam zum Problem. Auf dem Weg von Chiclana nach Süden muss ich mein Rad schräg in den Wind drücken. Und immer schön in der Mitte der Strasse fahren, damit einen die nächste Windböe nicht in den Graben befördert.

Am Abend stossen dann noch Bernd und Wolf zum Radsportevent hinzu sowie Marcus und Bernhart von der Procycling. Und natürlich Björn als Veranstalter sowie Deniz als Leiter der Radstation. Wir wussten zwar schon, dass es wenige Teilnehmer sind, aber soooo wenig sind dann doch enttäuschend.

Auslese

Die erste Tour steht unter keinem gutem Stern und mit Angela und Bernd haben wir dananch praktisch 2 Teilnehmer weniger.


Auch mir passen Tempo und Tourlänge nicht, deshalb klinke ich mich in Vejer aus und fahre alleine über Barbate zurück.

Dasselbe dann am Folgetag: Zumindest gibt es diesmal 2 Gruppen, aber wiederum nach Vejer baue ich eine Extra-Schleife über Benalup ein - und die war richtig bitter, denn hier gab es eine extra heftige Windportion. Tour 3 steht wieder im Zeichen des Windes. Es geht erstmal gemeinsam raus bis weit hinter Vejer, mich nervt die Zwangsvereinigung der 2 Gruppen, da ich mich langweile und die ersten hinten rausfallen. Endlich biegen wir nach Benalup ab, und ich weiss ja schon, was uns windtechnisch hier erwartet. Es ist einen Tick besser als am Vortag, doch auf dem Weg nach Alcala gibt es ganz üble seitliche Böen und nicht nur Anke hat Angst ohne Ende. Ich bin froh, als wir alle heil in Alcala ankommen.


Denn nun bläst uns der Rückenwind über Medina Sidonia zurück nach Chiclana. Die letzten Kilometer fährt Anke mit mir vorne im Wind - und hinten sind einige Männer ganz schön gar …

Der spanische Real

Wieder Ruhetag. Heute ist Shopping angesagt. Wir landen nach einigen Extra-Runden schliesslich in einem Eroski Supermarkt - und kaum sind wir drin, bekommt Anke den Mund nicht mehr zu: “Das ist ja wie im Real”. Ich werte das mal nicht als Kompliment ;-) . Nach dem Kauf von Zusatzgewicht für den Radkoffer (Käse/Wurst) geht’s für mich noch kurz auf’s Rad. Der Wind ist wieder richtig krass. Ich hangele mich nach Osten bis zur Autobahn, doch da geht gar nix. Schräglage, Windböen. Ich muss mehrfach ausklinken und mir geht der Arsch auf Grundeis.

Der Versuch

Wir wollen heute von Alcala aus eine Tour in den Bergen probieren. Mit 3 Mietwagen schaffen wir Leute und Räder dorthin.


Bernd hatte berichtet, dass der Wind dort vor 2 Tagen nicht so stark gewesen sei. Doch leider trifft dies heute nicht zu. Die Strasse führt einen Bergkamm entlang und wechselt ständig die Seiten. Und das ist das Problem. Hinter jeder Kurve/Kuppe/Senke usw. lauert der Wind - und wie. Zuerst erwischt es Anke und mich. Wir finden uns an der Leitplanke der anderen Strassenseite wieder. Dann passiert Ute dasselbe, sie räumt dabei fast noch einen Mitfahrer ab. Das wars, viel zu gefährlich, ich möchte nicht in einem spanischen Krankenhaus aufwachen. Letztlich brechen hier alle die Tour ab. Einige fahren noch von Alcala aus mit dem Rad zurück, aber auch darauf habe ich keinen Bock mehr.

good-bye Andalusien

Der Spassfaktor hat gestimmt und ich habe diesen Urlaub genossen. Aber so schön dieser Teil Spaniens auch ist: So schnell fahre ich da nicht wieder hin. Das Radevent war im Vergleich zu Zypern gar nix, mir ist letztlich auch egal ob das Aldiana oder wer auch immer zu verantworten hat. Schlimmer aber: Der Wind. Anke und ich können jetzt “Wind-Fahren”. Aber mir hat das die Stimmung verhagelt. Die ständige Angst, dass etwas passieren könnte, brauche ich nicht mehr.

Trotzdem vielen Dank an die Mitfahrer, insbesondere an die Mädels Angela, Anke, Inga und Ute sowie Marcus und Wolf.

Generalstreik

Ach ja, da war noch was. Am Tag unseres Rückfluges ist in Spanien Generalstreik. Trotz sehr späten Rückfluges verzichten wir auf eine (Wind-)Tour, packen in Ruhe die Räder ein und sind überpünktlich am Flughafen. Es läuft alles reibungslos und wir sind vor 23:00 wieder in Frankfurt. Nur scheinbar mit unerwünschtem Zusatzgepäck. Anke geht es schon auf dem Rückflug nicht gut, bei mir bricht die Grippe einen Tag später aus. Braucht kein Mensch, es gibt aber Schlimmeres … Ach ja, und Zypern 2013 ist quasi gebucht.