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Protokoll einer Katastrophe: KillerN’s letzter Nightride

KillerN

Freitag, 24.10.2008.

Eigentlich wollten Anke und Jörg ja auch mitfahren, doch Anke hat einen Anschiss ihres Arztes bekommen und Jörg – wie sich später herausstellt – Probleme mit der Achillessehne.

So ist Jens (ausnahmsweise) pünktlich um 19:15 am Kreishaus in Dietzenbach. Jens ist gut drauf an diesem Abend. Auf Jörg möchte er nicht warten, „der hätte sich schon gemeldet“. Kurz zuvor hat er Volker die geliehenen Pedale zurückgebracht. Volker selbst würde bestimmt gerne mitfahren, aber dies lässt sein verdrehtes Knie noch nicht zu.

Wir diskutieren kurz die Strecke und entscheiden uns für die Runde zum Langener Waldsee. Jens ist den Trail die Woche schon mal gefahren, musste aber wegen Wildschweinen kehrt machen (ich muss breit grinsen, wohl die Hosen voll gehabt).

Eigentlich bin ich ja noch ein wenig sauer auf ihn. Er hat auf meine letzte Mail nicht reagiert und auch die Homepage ist immer noch offline.

So starten wir zu zweit Richtung Dreieichenhain. Das Tempo ist wirklich entspannt, eigentlich quatschen wir unentwegt. Zuerst darüber, warum Anke nicht dabei ist, was mit ihr los ist. Dann (wo wir schon bei Frauen sind) über den Lapsus, den er sich gegenüber seiner Daniela geleistet hat. „Kein Wunder, dass sie aufgelegt hat, sowas darfst Du einer Frau doch nicht sagen!“ – „Jaja, wir haben ja auch noch mal kurz telefoniert. Werde sie später noch anrufen und mich entschuldigen“.

Bei Neuhof frag ich dann mal, was jetzt mit der Homepage ist. „Das hat der Volker auch schon gefragt“ kommt genervt zurück. „Hab ich mir gedacht, dass der das auch gefragt hat. Sag doch einfach, wenn Du keinen Bock mehr drauf hast …“. Wir verbleiben so, dass er sich um einen neuen Provider kümmert und das Zeug so wieder hochlädt. Er ist auch bereit, kleinere Updates zu machen, allerdings keine aufwändigen neuen Seiten mehr.

In Dreieichenhain halten wir kurz. Er montiert den anderen Akku, da der erste schon beim Einschalten direkt auf „rot“ geschaltet hat, ein Ausfall ist ihm im folgenden Trail zu gefährlich. Bei den Mengen von Laub sind einige Trails kaum zu finden und es ist recht rutschig im Wald. Bei Buchschlag biegen wir aus einem Waldweg auf die Strasse ab. Ich brülle noch Auto, weil er recht flott drauf zufährt. Er grinst nur „Kein Problem, alles im Griff“.

Nun ist es an der Zeit, ihn mal auf seine Ausdünstungen anzusprechen. Hinter ihm herzufahren ist für meine Nase eine Qual. Er stinkt aus allen Poren nach Knoblauch. „Wie, riecht man das? Echt?“ Und er grinst natürlich frech dabei. Es gab mittags Garnelen in Knoblauch – kein Wunder. Noch ein trockener Kommentar: “Ach deshalb hat der Volker eben so Abstand gehalten, jetzt versteh ich das auch”.

Rache ist süß. Am Langener Waldsee biege ich einfach zum „Wildschwein-Trail“ ab. „Och nee, Du willst wirklich das Ding fahren?“. Diesmal grinse ich von einem Ohr zum anderen und fahr einfach weiter – und natürlich fährt er hinterher… Die Unterhaltung wird hier zwar schwieriger, doch ich frage „Stehen Wildschweine eigentlich auf Knoblauch?“ – „Hä, wie? Warum sollten die auf Knoblauch stehen?“ – „Was weiß ich? Warum sollten sie nicht drauf stehen?“ – „Hier gibt’s doch keine türkischen Wildschweine!“ – „Woher willst Du das denn wissen? Die sind längst hier!“. Es folgt eine kleine Wurzelpassage, an der ich blöderweise kurz ausklinken muss. Kommentar von hinten: „Mensch, das musst Du doch fahren!“. Scheiße, das war die Retourkutsche …

Wir queren die B44 und fahren zum Teil parallel zur A5. Hier ist es so laut, dass man sich kaum unterhalten kann. Plötzlich rast von links wie aus dem Nichts ein Zug auf uns zu – natürlich an uns vorbei, doch wir zucken richtig zusammen.

Beziehungsgeschichten werden auch diskutiert. „Echt? Der war mit xxx zusammen obwohl er ne Freundin hatte? Sowas könnte ich mir nicht vorstellen, niemals!“

Von Zeppelinheim aus geht’s über die A5 zum Flughafen. Ich mag diesen Ort, vor allem bei Nacht. Wir halten kurz und essen beide den gleichen Riegel. Er fragt „Hast Du die auch günstig gekauft? 8 für 6?“ – „Nö, gab’s bei mir nur als 6er Pack“. Wir sind uns einig, nicht mehr den Flughafen zu umrunden und fahren direkt durch den Stadtwald Richtung Goldstein. Hier raschelt es dann plötzlich neben uns - das ist garantiert ein Wildschwein – denn hier hat mich schon mal fast eins umgerannt …

Vorm Golfplatz gibt’s erstmal ne Pinkelpause bevor wir die Trails drum herum noch mitnehmen. An der Pferderennbahn vorbei geht’s zum Mainufer. Ich frage: „Wie willst Du fahren? Am Main entlang oder Goetheturm?“ – „Och ich fahr das Stück noch mit“.

Wir quatschen dann noch mehr als 10 min. vor meiner Haustür. Er ist noch enttäuscht, dass er nicht mit Anke und mir nach Österreich mit konnte. Er akzeptiert meinen Einwand, dass wir zwar noch das Zimmer hätten umbuchen können, aber keiner von uns ein Auto für 3 Pers. + 3 Räder hat. „Ja, und der ICE nimmt keine Räder mit.“ Weiteres Thema: Bike-Transalp. Er versucht mich schon seit Mitte des Jahres für eine Teilnahme zu gewinnen (es ist ein Team-Rennen, man kann sich nur zu zweit anmelden). Ich bringe meine Bedenken vor, doch er lässt nicht locker: “Ich meld uns einfach an!” Und er verunsichert mich wieder. Mein eigentlicher Entschluss (nein) wird dann ausgesprochen zu einem „Schaun mer mal. Wie sieht’s mit MTB am Wochenende aus? Samstag kann ich nicht, Sonntag?“ – „Nee, da kommt die Freundin.“

Verabschiedung: „Komm gut nach Haus“ – „Bis demnächst“.

Nach dem Duschen schau ich noch kurz auf’s Regenradar – da hatte sich vor der Ausfahrt ein Regenband angekündigt. O.K., Jens ist auch noch trocken nach Hause gekommen.

Samstag, 25.10.2008.

Annette und Lars heiraten. Ich verbringe einen schönen Abend unter Freunden.

Sonntag, 26.10.2008.

Schöne MTB-Tour im Taunus mit Corinna und Andi – na ja, bis auf einen überflüssigen Sturz am Ende …

Der Alptraum beginnt mit dem Abrufen meiner Mails …