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Jeantex Tour Transalp 2006

03 November 2005

Anmeldung (1)

Am 01. Nov. wurde pünktlich um 12:00 die Online-Anmeldung freigeschaltet. Habe mich mit Corinna etwa 12:15 angemeldet, wir hatten die Entscheidung längst getroffen, also sicherheitshalber sofort anmelden …

… was auch gut war, denn kurz nach 15:00 waren alle Online-Startplätze vergeben!!!

Wahnsinn!!! Letztes Jahr konnte man sich noch bis Anfang Januar anmelden und nun ist nach 3 Stunden (trotz Verschärfung der Strecke) alles gelaufen.

Allen, die es nicht geschafft haben, bleibt noch die schriftliche Anmeldung (mit Formular aus der Ende des Monats erscheinenden Tour-Ausgabe): 150 Team-Plätze gibt es noch …

07 November 2005

Anmeldung (2)

Heute wurde das Geld abgebucht, somit ist es definitiv. Wir sind als Team “Durstige Bergziegen” beim Transalp 2006 dabei !!!!!

05 Februar 2006

www.il-grupetto.de veröffentlichen eine Team-Landkarte der Transalp-Teilnehmer (sofern diese ihre Zustimmung geben). Auch wir sind dort gelistet.

22 April 2006

noch 65 Tage …

… sagt mir gerade die JTT-Website …

Grosse Sorgen mache ich mir nicht. 4 tkm in diesem Jahr sind eine gute Grundlage. Und mit der jetzigen Form bin ich zufrieden, mehr noch, ich würde sie gerne bis zum Transalp konservieren…

Bis dahin habe ich noch folgendes vor: • 01.05. Henninger-Jedermann-Rennen Frankfurt 100 km • 04.06. Rhön-Radmarathon Bimbach

Ausserdem natürlich km und hm sammeln, aber nicht mehr so planlos wie letztes Jahr, man(n) ist ja lernfähig …

Corinna weilt derweil immer noch im Trainingslager in Italien (Neid!).

09 Juni 2006

2 Wochen bis zum Start

Das Henninger-Rennen habe ich mittlerweile verdrängt - es gibt wohl solche Tage, wo man(n) keinen Druck auf’s Pedal bekommt…

In Bimbach habe ich mit Corinna schon für den Transalp geübt: Wir sind getrennt gefahren. Obwohl es sich beim Transalp um einen Team-Wettbewerb handelt, haben wir schon vor der Anmeldung vereinbart, die Etappen getrennt zu fahren.

Ja, wir wissen, dass wir gegen den Team-Gedanken verstossen. Da wir aber auch nach dem Transalp befreundet bleiben wollen, macht zusammenfahren keinen Sinn…

Zurück zu Bimbach: Selten so eine geile Runde gedreht, Dank an Marcus, Andi und Lutz! Schön war es auch, meine neuen Kollegen Jan und Ralf vom X-TremeTeam kennenzulernen.

Unsere Start-Nr. wurde uns heute auch mitgeteilt: Corinna: 308A Karsten: 308B

So langsam wird’s ernst…

23 Juni 2006

Übermorgen geht’s los!

Allen Teilnehmern viel Spass und bleibt gesund!

Morgen früh geht’s nach Oberammergau, am Sonntag um 10:00 wird die erste Etappe gestartet. Bleibt noch anzumerken, dass ich diesen Blog erst nach der Tour weiterführen werde.

Gepackt habe ich schon, d.h., die Tasche muss jetzt nur noch zu gehen …


24 Juni 2006

Oberammergau

Die Anreise verläuft stressfrei, die Akkreditierung ist schnell erledigt. Die langen Schlangen vom Vorjahr bleiben aus.

Nachdem ich die letzte JTT gesundheitlich angeschlagen beginnen musste fühle ich mich diesmal fit. Auch das ich mit Corinna eine vermeintlich „schwächere“ Team-Partnerin habe trägt zur Entspannung bei – im Vorjahr durfte ich ja Reni hinterher hecheln …

Am Start treffe ich Jan und Ralf, meine Kollegen vom X-TreamTeam. Schnell noch die neuen Trikots abgeholt und nach einem kurzen Ausflug in die Stadt (Kuchen rein fahren) beginnt auch schon die Fussball-Übertragung (D-Schweden) bei der Pasta-Party.

Nett, dass sich nach dem Spiel Rudi Altig die Ehre gibt und uns alles Gute für die folgenden Tage wünscht. Uli Stanciu stellt die erste Etappe vor – Routine wie im Vorjahr, auch das Übernachten im Camp ist mir nicht mehr fremd…


25 Juni 2006

Oberammergau – Sölden

Start 10:00 Uhr. Ich bin zwar angespannt, aber nicht unruhig. Mit Start-Nr. 308 starten wir heute aus Block C. Verabschiedung von Corinna, wir planen nicht, die Etappen zusammen zu fahren. Und dann sind wir auch schon über die Startlinie…


Das Feld ist ruhiger als im Vorjahr. Um mir nicht schon wieder bei der 1. Etappe die Kante zu geben habe ich mir vorgenommen das Ganze gemütlich angehen zu lassen. Doch als dann ein D-Zug an mir vorbeirast hänge ich auf einmal hinten dran … Der Ammersattel ist ein Pups, 2 Kehren und schon ist man oben. Weiter zum Plansee, landschaftlich toll.


Eine schnelle Abfahrt nach Reutte und früher als erwartet erkenne ich die Rampe zum Hahntennjoch. Diesen Berg habe ich letztes Jahr hassen gelernt, also eher defensiv rein. Die Verpflegung im Flachstück lasse ich aus und gehe sofort in den zweiten, steileren Teil des Passes. Hier fallen mir schon die ersten Leute entgegen, die keine Alpenübersetzung aufgezogen haben…


Natürlich ist es heute richtig heiß und da es hier keinen Schatten gibt wird’s schweißtreibend. Die Abfahrt finde ich richtig gefährlich. Die Straße schlängelt sich an einer Felswand entlang und man weiß nie, ob die nächste Kurve sich fies zuzieht oder ob man durch brettern kann. Am Abend erfahren wir, dass es 2 schwere Stürze gegeben hat incl. Hubschraubereinsatz. Traurig, aber vielleicht wirkt es wenigstens abschreckend für die Folgetage.

Imst war im Vorjahr Zielort. Heute geht es weiter Richtung Ötztal. Doch Uli Stanciu schickt uns bei Roppen noch über ein paar fiese Rampen ehe die 2. Verpflegung auf uns wartet. Hier mache ich einen Flüssigkeitstausch und treffe Markus (X-TremeTeam) sowie auch Ruben und Sebastien (die ich schon vom letzten Jahr gut kenne). Mir graut es vorm Ötztal, doch es läuft besser als erwartet. Etwas ungläubig kann ich mich Gruppe um Gruppe nach vorne hangeln. Ab Längenfeld schwinden aber auch mir langsam die Kräfte, doch scheinen andere ihr Pulver schon richtig verschossen zu haben…

Schließlich erreiche ich Sölden etwa 50 min. hinter der Spitze. Geil!

25 Juni 2006

Sölden

Im Ziel bin ich doch ziemlich fertig. Die (für mich) schnelle Etappe bezahle ich mit aufkommenden Krämpfen. Unerwarteter weise ist auch noch Taschenschleppen angesagt, da es kein Camp gibt. Sölden quartiert die Camp-Schläfer kostenlos in Pensionen ein. Netter Service, gute Idee, aber das Procedere mit den Taschen und Shuttle-Bussen ist doch etwas nervig. In der Pension angekommen dröhnt mir ein Brummen aus meiner Tasche entgegen. Der Rasierer hat sich selbständig eingeschaltet, das war’s dann mit Rasieren (Akku leer, Ladegerät zu Hause).


Auch Corinna kommt glücklich in Sölden an. Ihre Angst vor dem Besenwagen hat sich als unbegründet erwiesen. Wir laufen (ewig) zur Pasta-Party und entgehen nur knapp einem Gewitterschauer.

Am Montagmorgen ist 6:00 Frühstück angesagt. Viel zu früh, im Camp hätten wir nicht so hetzen müssen. Auch der Shuttle lässt auf sich warten. Genervt und viel zu früh sind wir im Startbereich.

26 Juni 2006

Sölden – Brixen

Um 9:00 geht’s los, heute in Startblock D. Die heutige Etappe kenne ich bis Sterzing vom Ötztaler Radmarathon, allerdings nur anders herum. Schon in Sölden klappt die Strasse hoch. Der Anstieg zum Timmelsjoch ist ungleichmäßig, erst nach Hochgurgl nach einer kurzen Zwischenabfahrt wird’s länger richtig steil.



Im oberen Bereich hängen noch Nebelreste im Berg. Nach dem Tunnel halte ich kurz um ein paar Photos zu machen (das einzige mal überhaupt, aber bei der Aussicht muss das sein).



Die lange Abfahrt nach St. Leonhardt ist krass, kein Wunder, dass ich mich hier beim Ötzi immer so quälen musste…

Bis hierher war mir trotz Langarmtrikot noch zu kalt, doch nun am Anstieg zum Jaufenpass brauche ich einen Stopp um das Trikot loszuwerden. Der Jaufenpass fährt sich auch von dieser Seite sehr gut. Die Steigung bleibt fast konstant – allerdings sind bis zur Passhöhe 1350 hm zu überwinden.


Nervig ist nur, dass trotz angekündigter Vollsperrung viele Autos unterwegs sind, was besonders in der Abfahrt nervt. Von Sterzing geht’s leicht bergab Richtung Brixen. Es dauert bis endlich eine Gruppe auf mich auffährt, doch die läuft gut. Vor Brixen biegen wir allerdings noch mal in die Weinberge ab. Bis hierher fühlte ich mich noch relativ gut, doch in diesen Hügeln muss ich die letzten Körner mobilisieren. Nach einer kurzen aber gefährlichen Abfahrt ist das Ziel in Brixen erreicht.

26 Juni 2006

Brixen

Am Abend Treffen wir Team „Enchilada“ (Martin und Thomas) bei der Pasta-Party. Thomas kenne ich vom Ötzi 2005, aber obwohl wir nicht weit auseinander wohnen, haben wir es nie zu einer gemeinsamen Ausfahrt geschafft – bis zum Transalp …

Die Übernachtung im nicht weit entfernten Camp ist O.K. und auch beim Frühstück gibt’s keine Wartezeiten.


27 Juni 2006

Brixen – St. Vigil

Vor der heutigen Etappe habe ich richtig Respekt. Sie ist zwar nur gut 90 km lang, allerdings steht als letzter Anstieg der gefürchtete Furkelpass auf dem Programm.

Direkt in Brixen beginnt der Anstieg zum Würzjoch. Wieder starten wir aus Block D, was aber motivationstechnisch gar nicht schlecht ist, da ich am Anfang halt immer links vorbeifahre. Das Würzjoch ist nicht sonderlich steil, außerdem unregelmäßig mit kleinen Zwischenabfahrten. Dafür bietet es grandiose Ausblicke auf die Dolomiten.



In der Abfahrt lerne ich Martin von der SSG Bensheim kennen – zum Glück, denn sein Betreuer schenkt mir später eine Wasserflasche. Am Würzjoch bin ich bei der Verpflegung durchgefahren, was mir ohne diese Spende zum Verhängnis geworden wäre. Danke noch mal! Ab der 2. Verpflegung fahren wir wieder getrennt, da ich nun in Erwartung des Furkelpasses langsamer fahren möchte.

Doch schon vorher geht’s zur Sache. Der Radweg zum Furkelpass erweißt sich als Schlaglochpiste mit zwar kurzen aber üblen Rampen bis 15%. Dieser wellige Abschnitt gibt einem schon den Rest, ehe der Pass überhaupt begonnen hat. Zum Furkelpass gibt’s nicht viel zu sagen: Er ist so schlimm, wie andere immer behauptet haben: Nicht enden wollende Rampen bis 18%. Ich bin am Anschlag, zumal hier meine Übersetzung mit 39/29 nicht ausreicht. Nach den Kotzstücken wird es flacher, doch kurz vor der Passhöhe erwarten einen noch mal 2 üble Rampen.


Völlig platt rolle ich nach St. Vigil ins Ziel.

27 Juni 2006

St. Vigil

Es ist wie schon die ganzen Tage brüllend heiß. Im Zelt der Pasta-Party halten wir es nicht lange aus (gefühlte 45°).

Die Nacht im Camp ist ziemlich beengt, doch wach werde ich nicht etwa durch Schnarchgeräusche, sondern durch das Prasseln eines Wolkenbruches.

Zum Frühstück, das wir in einem benachbarten Hotel einnehmen dürfen, ist es zwar trocken, doch schon auf dem Rückweg zum Camp werden wir nass. So was hasse ich, doch pünktlich auf dem Weg zum Start hört es auf zu Regnen.

28 Juni 2006

St. Vigil – Wolkenstein

Die heutige Königsetappe ähnelt sehr dem Dolomitenmarathon, nur das wir sie in der anderen Richtung fahren: Valparola – Giau – St. Lucia – Campolongo –Gardena.

Das Wetter verspricht nichts Gutes. Am Fuße des Giau kommt dann auch ein Wolkenbruch runter. Ehe ich die Regenjacke an habe bin ich schon völlig nass. Etwa auf halber Passhöhe hört es wieder auf und bei der Abfahrt ist die Strasse schon wieder halb abgetrocknet. Das wellige Teilstück nach Arraba kostet mehr Körner als erwartet, so dass ich den Anstieg zum Campolongo alles andere als flüssig bewältige. Von Corvara geht’s nun den letzten Pass des Tages hoch, zum Grödner Joch. Das erste Drittel läuft gut, doch dann geht nix mehr. Hungerast. Auch das noch! Mir ist schwindelig, anhalten will ich nicht, da ich befürchte dann nicht mehr aufs Rad zu kommen. Irgendwann wirkt der Riegel und im letzten Drittel ist der Spuk mit einem Schlag vorbei.

Das Fine-Gara-Fahrzeug hat mit heute schon am Giau überholt. Der Verkehr nervt nur in den Abfahrten, dort aber richtig. Auf der Abfahrt vom Grödner Joch hat es einen üblen Sturz gegeben, so dass ich mit diesen Bildern vor Augen nix mehr riskiere.

28 Juni 2006

Wolkenstein

Hier ist zum ersten mal bei dieser Tour die Zielverpflegung positiv zu erwähnen. Zuerst entdecke ich am Felt-Stand die Suppe. Endlich was Warmes nach Stunden im nassen Trikot! Gab es in den anderen Zielorten meist nur Wasser und Obst, so bekommt man hier mit Schinken oder Käse belegt Brötchen. Geil. Und wie man sich über solch einfache Dinge freuen kann!



Doch Wolkenstein ging schon 2004 als der „Tag als der Regen kam“ in die JTT-Geschichte ein. Und auch am Freitagmorgen wurde das Camp in der Eissporthalle durch ein lautes Prasseln geweckt. Sollte sich die Geschichte wiederholen? Naja, immerhin hörte der Regen 2004 am Passo Sella schon wieder auf…

29 Juni 2006

Wolkenstein – Alleghe

Meine Stimmung ist unter der Grasnabe. Wir holen die Räder aus dem Bike-Park und fahren erst spät zum Start – es regnet, und zwar richtig. Endlich 9:00 Uhr, der Start. Ich hoffe, dass mir beim Bergauffahren wärmer wird. Der Blick nach oben verheißt nichts Gutes. Und auch am Sella ist keine Besserung in Sicht. Der Blick Richtung Marmolada ist ernüchternd.

Die Abfahrt nach Canazei ist schrecklich. Meine Finger spüre ich nicht mehr, ich mache Bewegungsübungen da der linke Unterarm schon verspannt ist. Krämpfe im Arm bleiben mir aber zum Glück erspart.

Canazei – ich mag nicht mehr. Mein Temperaturhaushalt stimmt nicht, mir ist zu kalt. Wenn das nicht besser wird: Man kann ja in Caprile abbiegen.

Am Fuße des Fedaja wird es kurzzeitig besser (der Regen lässt nach), doch als wir oben aus dem Tunnel kommen schüttet es aus allen Kübeln. Wir schwimmen die steile Seite des Fedaja runter. Dort, wo man im Trockenen vielleicht die 100 km/h knacken könnte, rudere ich mit 30 – 40 Sachen runter. Jetzt nicht an die Bremsen denken – zum Glück habe ich vorm Transalp neue Bremsklötze montiert.


Zudem ist in Caprile die direkte Auffahrt Richtung Passo Staulanza wegen Erdrutsch gesperrt, so dass wir von dort noch mal einen Umweg über Passo St. Lucia fahren dürfen. Doch lässt hier irgendwann der Regen nach um am Fuße des Staulanza entsorge ich meine Regenjacke. Der Staulanza fährt sich schlecht. Er ist zwar nicht so steil, doch die breite Strasse suggeriert einem ständig, dass man kriecht.

Nach einer schönen Abfahrt steigen wir in Dont in den Passo Duran ein. Obwohl viel steiler läuft es hier besser für mich und ich erreiche schneller als erwartet die Passhöhe. Leider gab es auf der Abfahrt wieder einen bösen Sturz – ich mag so was nicht mehr sehen …

Im unteren Teil der Abfahrt fing es wieder an zu Regnen und im Tal angekommen folgte der nächste Wolkenbruch. Die restlichen km das Tal rauf nach Alleghe waren wieder übel: Gewitter, ein einziger Wolkenbruch, krasser Gegenwind. Völlig entnervt erreiche ich nach fast 6 h das Ziel.

29 Juni 2006

Alleghe (oder doch Caprile?)

Schon angefressen erfahre ich, dass es (ausgerechnet heute) keine Duschen im Camp gibt. Man muss im Ziel Duschen und wird dann per Shuttle ins Camp nach Caprile gebracht. Schöne Sauerei, die ganzen nassen Klamotten erstmal in die Tasche packen …


Im Camp mache ich mir dann irgendwann doch Sorgen um Corinna. Umsonst, zum Glück alles glatt gegangen.

Später erfahren wir, dass über 100 Teilnehmer in den Besenwagen gestiegen sind. Die Organisation musste Busse chartern, weil der eigentliche Besenwagen nicht ausreichte.

Da das Camp so weit außerhalb liegt müssen wir vor dem Frühstück schon die Taschen abgeben. Warum wir in Caprile nicht Duschen durften bleibt allerdings ein Rätsel: Die dortige Turnhalle (Camp) hatte Duschen, die allerdings provisorisch abgesperrt waren…

30 Juni 2006

Alleghe – Kaltern

Mein HAC4 war am Vortag natürlich abgesoffen. Beim Einstieg zum Passo S. Pellegrino habe ich endlich die Aufzeichnung starten können. Allerdings piepste und schaltete das Ding selbständig dauernd hin und her …

Passo S. Pellegrino: Auch einer dieser üblen Pässe. Im Mittelteil längere Rampen bis 19%. Doch schon weit vorher läuft es nicht und ich zweifle mal wieder, wie ich die Steilstücke schaffen soll, wenn ich jetzt schon den kleinsten Gang drin habe…


Irgendwie geht es dann doch und das letzte Drittel des Passes ist flacher und gut fahrbar. Wir stürzen uns ins Fassa-Tal, doch das Tal aufwärts läuft es gar nicht.


In Vigo di Fassa fängt dann der Karerpass an. Diesen hatte ich flacher in Erinnerung, doch der untere Teil zehrt doch stark an der Substanz.

Die Abfahrt ist wegen einer Baustelle und herumliegenden Hütchen ziemlich gefährlich, zum Glück stehen an den kritischen Stellen Streckenposten, die uns warnen.

Nach Deutschnofen hoch wird’s noch mal übel. Nach der 2. Verpflegung denke ich gerade „ist doch gar nicht so schlimm“ als wir rechts abbiegen… Und auch das wellige Teilstück danach ist zermürbend. Der Versuch, eine kleine Erhebung auf dem dicken Blatt durchzudrücken endet mit explodierenden Oberschenkeln. Dafür entschädigt die geile Abfahrt.


Schon fast geschafft, wenn da nicht noch der Coyotenpass wäre. Die 150 hm sind ja kein Problem, allerdings die Steigung, durchgängig jenseits der 10%, Spitzen über 23%. Doch hier habe ich mal kein Kopfproblem, ich kurble das Ding stoisch hoch, auch wenn’s weh tut. Fast problematischer ist da der Schlussanstieg nach Kaltern …

30 Juni 2006

Kaltern

Das Ziel liegt auf dem Werksgelände einer Weinkelterei. Es gibt u.a. Berliner und ich schaffe es mich großzügig mit Marmelade zu bekleckern. Am Abend sehen wir das Fußballspiel (D-Argentinien) und trinken noch diverse Bier.

Corinna hat’s heute leider erwischt. Sie wurde bei der Abfahrt vom Karerpass an einem Stauende von einem nachfolgenden Radfahrer vom Rad geholt. Schürfwunden an Ellbogen, Knie und Wade, nix Schlimmes aber so was braucht kein Mensch. Am Abend wird der Verursacher noch geoutet und Bernd spendiert uns als Entschädigung eine Runde Bier (er war selbst untröstlich über sein Missgeschick).

01 Juli 2006

Kaltern – Riva del Garda

Unglaublich, wie schnell die Zeit bisher verging. Wir stehen (wie immer in Block D) am Start der Schlussetappe. Direkt in Kaltern beginnt der Mendelpass.



Er ist gleichmäßig steil und bietet geniale Ausblicke zurück ins Tal. Die Abfahrt ist unspektakulär und einen Tick zu flach. Doch etwa auf der Hälfte findet sich eine gute Gruppe die uns bis zum Anstieg nach Andolo zieht.

Fuhr sich der Mendelpass recht zäh so platzt bei mir etwa in der Hälfte des Andolo-Passes der Knoten. Auf einmal läuft es und ich mache einige Plätze gut. Kurzer Stopp an der Verpflegung in Andolo und weiter geht’s Richtung Riva. In der Abfahrt findet sich wieder eine Gruppe. Es geht an einem See entlang und schon bald sind wir im Anstieg zum letzten Pass.


Am Passo Ballino drehe ich noch mal richtig auf. Den unteren Teil fahre ich alleine, im oberen Teil findet sich eine kleine Gruppe die gut läuft. Und dann ist es geschafft, der letzte Pass liegt hinter uns. Noch einmal konzentrieren für die schöne Abfahrt nach Riva. Und dann ist auch die Zeitnahme (weit vor dem Ziel) passiert. Das war’s. Geil! Geschafft! Ich kämpfe mit meinen Gefühlen und Rolle ins Ziel nach Riva. Auch hier noch mal Gänsehaut.



Und zum Glück treffe ich schnell Ruben und Sebastien … Schon schade, dass Corinna jetzt (noch) nicht da ist, aber wir haben es ja so gewollt.

01 Juli 2006

Riva

Wegen der Hitze im Ziel verrichte ich schon mal die üblichen Dinge: Duschen, Lager herrichten, Rad abgeben, Matratzen aufpumpen. Und dann taucht auch Corinna auf!

Später suchen wir uns in ein Cafe direkt am Gardasee und feiern den „Sieg“. Auch Ruben, Sebastien, Gabor und Tobias stoßen später dazu. Schon vor der Pasta-Party bin ich blau, und die Ehrungen sind heute besonders lang und zäh. Dabei wollen doch alle nur das eine: Das Finisher-Trikot!


Wir trinken in der Stadt noch ein Bier und fallen irgendwann fertig aber glücklich ins „Bett“ …

02 Juli 2006

Riva – Oberammergau

Nein, nicht noch eine Etappe! Aber die Gewöhnung ist schon krass… Rücktransfer mit dem Bus. Bye-bye Riva. Der Abschied fällt schwer. Vielleicht sehen wir uns 2007 wieder …


03 Juli 2006

Photos

Der Transalp 2006 ist Geschichte. Und obwohl Corinna am vorletzten Tag noch abgeschossen wurde sind wir glücklich und (fast) heil in Riva del Garda angekommen. Alle Photos gibt’s hier, Corinna’s Photo’s hier.